- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
16. Dezember 2022 - 18. Februar 2023
Zeichnung – Druckgrafik – Malerei
GUDRUN TRENDAFILOV gehört zu den wichtigsten figürlich arbeitenden deutschen Künstlerinnen und Künstlern.
1958 im erzgebirgischen Bernsbach geboren, bestand sie 18-jährig die Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Sie folgte aufmerksam der Lehre von Prof. Gerhard Kettner, der ihr vermittelte, wie man mit der Linie, durch variierende Stärken, Raum, Perspektive und Bewegung vermitteln kann. Selbst Studienarbeiten integriert die Ausstellung, Akte und Porträts von Freunden, Selbstporträts, wie eine stetige Selbstvergewisserung und Porträts von Familienmitgliedern. Man wandelt durch die Räume und bemerkt kaum die Zeitsprünge, alles scheint einander zu bedingen, geht stilistisch ineinander über. War die Linie anfangs sperriger, expressiver, wurde sie immer feinliniger und romantisierender, um nun die Figurationen wieder kantiger zu umreißen. Wie die Farbe sich an Körper schmiegt zeigt den Willen durch die Jahre, Klarheit in die Wirrnis und Willkürlichkeit alltäglicher Erfahrungen zu bringen. Die Künstlerin nähert sich ohne Vorbehalte der eigenen Gefühlswelt. Sie setzt sich mutig sich selbst aus. Ihre Arbeiten erzeugen Illusionen, regen die Phantasie an und schenken dem Betrachter eine Freiheit, ohne etwas erwarten zu wollen und zu müssen. Der Bilderkosmos von GUDRUN TRENDAFILOV ist rätselhaft schön und geheimnisvoll. Mit ihren Geschichten reagiert die Künstlerin hellwach und intelligent auf die sie umgebende, sehr widersprüchliche Wirklichkeit.
Wir folgen demzufolge in der Ausstellung ihrer biografischen Spur. Die Künstlerin untersucht immer Zusammenhänge zwischen dem Innen und dem Außen. Sie zeichnet die Suche nach der verborgenen oder sogar schon verlorenen Heimat. Sie beschreibt das Wandern, das Irren, die einsamen Versprechen, die Abgründe und die Sehnsucht nach Erlösung. Sie zeichnet die Sehnsucht nach Harmonie, nach Kommunikation. Es gibt einige Blätter, die Gespräche verschiedenster Art zum Thema haben. Die Künstlerin ergibt sich ganz einfach dem Prozesshaften, dem Wandel, der auch mit der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit zusammenhängt und lässt sich immer wieder mitreißen vom Strudel künstlerischer Inspirationen, …
… die von einem Tuschfleck, einem Gedanken, einem tiefen Gefühl ausgehen können, immer wieder begeistert von der Kraft figürlicher Ereignisse auf den Bildträgern, die sich zum nahezu mythischen Gleichnis des Stirb und Werde verdichten. Mitunter kann man sich sogar vorstellen, wie sie selbst schmunzelnd vor den Papieren sitzt und beobachtet was, sich da an Kuriosem mit der Linie so ereignet.
Einsam und zweisam versinken die menschlichen Wesen im Mikrokosmos der Bildwelten, in denen alles möglich scheint, in denen sich Träume erfüllen und die Erde den Himmel berührt. GUDRUN TRENDAFILOV entwirft Visionen einer friedlichen, völlig ungestörten Koexistenz zwischen Mensch und Natur, der eine universelle Dimension innewohnt, die in archaischen Mythen immer präsent ist. Sie benutzt die Mythen, um die Verflechtung des Menschen in die Gegebenheiten seiner Existenz zu zeigen.
GUDRUN TRENDAFILOV weiß um des Lebens Auf und Ab und lehrt uns das Träumen.
Der Betrachter wird in dieser Ausstellung zum staunenden Entdecker von Arbeiten, die Zeugnis einer poetischen Spiritualität sind, die in transzendente Räume mit optischen Sensationen, Verdichtungen und sinnlichen Überraschungen führen. Ihr gelingt es mit zeichnerischer Intensität, Stille hörbar und fühlbar zu machen, der Sehnsucht nach dem Einklang mit archaischen Wurzeln in vielen Klangfarben Ausdruck zu verleihen.
Ihre Arbeiten faszinieren nicht nur deshalb, da man sich ihrer gegenwärtig, daran erinnert, was man bereits verloren hat., sondern sie wecken auch den Wunsch, einen dieser Fetische namenloser Glückseligkeit als Fluchtpunkt bei sich zu tragen, um das Erinnerte nicht wieder zu vergessen. Die Macht der Gedanken ist es, die neue Realitäten schafft, die die Welt verändern kann, wie es Quantenforscher belegen. Schönheit, Harmonie, Meditation – was spricht dagegen?!
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Information
GUDRUN TRENDAFILOV “Arbeiten der Jahre 1976 – 2022”
Dauer: 16.12.2022 – 18.2.2023
Eröffnung: Donnerstag, 15.12.2022, um 19:30 Uhr
Geschlossen: 24.12. – 26.12.2022 sowie 30.12. – 3.1.2023
Sonderveranstaltung
- 22.12.2022, um 19:30 Uhr, Weihnachtslesung mit Carmen Franke
- 19.01.2023, um 19:30 Uhr, Künstlergespräch mit GUDRUN TRENDAFILOV
- 17.02.2023, um 19:30 Uhr, Finissage der Ausstellung in Anwesenheit der Künstlerin