Biografisches
- 14.12.1961 in Dresden geboren
- 1985-1987 Abendstudium an der HfBK Dresden und Privatunterreicht bei Hubertus Giebe
- 1987-1992 Studium der Malerei und Grafik an der HfBK Dresden bei Siegfried Klotz, Hubertus Giebe und Claus Weidensdorfer
- Seit 1982 Interesse an schamanischen Heilpraktiken.
- Begegnungen und Reisen mit dem peruanischen Curandero Gerrado Pizzaro
- 1994-1995 mit dem Shippipo Schamene Matheo,
- 1997-1998 mit dem Jagua Schamanen Arturo
- Abdichtungsfirma/Baugutachter
- Musik- und Videoprojekte
- lebt und arbeitet in Medingen
- verschiedenen Personalausstellungen und Beteiligungen in Dresden und Berlin
„Steffen Lipski ist in gewissem Sinne bekennender Romantiker in einer Zeit, in der alles nach Entschleunigung lechzt. Er folgt der Forderung Caspar David Friedrichs, der da meinte: „Schließe dein leibliches Auge, damit du mit dem geistigen Auge zuerst siehest ein Bild. Dann fördere zutage, was du im Dunkeln gesehen, daß es zurückwirke auf andere von außen nach innen.“ Man spürt eine stille Andacht angesichts der Fotoarbeiten von Steffen Lipski, der mit der Erde verwurzelt ist und doch seine Sehnsucht in den Himmel treiben lässt. Zwischen Himmel und Erde gibt es so manche Dinge, die man nicht hören, nicht riechen und nicht schmecken kann, davon ist er überzeugt und diese Offenheit weitet auch seine Fotoarbeiten. Wenn er den Wald fotografiert, so ist es nicht das Abbild des Waldes, sondern er versucht, den Augenblick, das Wandelbare von Licht und Schatten im Bild festzuhalten. Er hat den Mut sich mit dem bekannten Unbekannten zu beschäftigen. Die Angst vor der Tatsache der Entfremdung von den Ursprüngen, eingebunden in alltägliche Zwänge und Bedrängnisse, die Angst sich zu verlieren oder bereits verloren zu haben, ist spürbar. Es sind Sehnsuchtsorte, die er bannt. Steffen Lipski fotografiert die Suche nach der verborgenen oder sogar schon verlorenen Heimat. Er entwirft stille Bilder, lautlos, wie in Trance, wie in einem schwebenden Zustand gehalten. Es ist eine Zwischenwelt, die uns lockt, den nebulösen Fata Morganen zu folgen, um uns neu zu entdecken. Er hat die Tages- und Jahreszeiten demzufolge in sich aufgesogen – Wärme und Kälte, die verwirrenden Spiele des Sonnenlichts erlebt – von sengender Glut bis hin zu einem matten Abglanz – nasskalten Nieselregen, die mannigfaltig schön gebrochenen Farben von Bäumen, die Spiegelungen im Wasser und dabei das langsame, unaufhaltsam fortschreitende sich Verwandeln studiert. Und er hat gespürt, dass die Veränderungen in der Natur auch mit wechselnden psychischen Stimmungslagen der menschlichen Seele gleichzusetzen sind. In der Natur kann man ein Gefühl der Ermutigung erfahren, ein Gefühl innerer Klarheit und Ruhe finden, aber auch in Melancholie schwelgen. Die Arbeiten des Künstlers haben darüber hinaus nichts Beschönigendes einer verklärenden Naturseligkeit an sich.
Sie verraten eine sensible Beobachtungsgabe der Phänomene und geben einfühlsam atmosphärische Erscheinungen wieder, wobei sich Ursprünglichkeit mit der Widerspiegelung innerer Visionen verbindet und im Ausschnitt mit der künstlerische Gabe, zu abstrahieren. Steffen Lipski ist dem Leben auf der Spur, sieht den Augenblick, erkennt die inneren Strukturen, folgt dem Geheimnis, lässt sich einfangen von entdeckten, ja erlebten Formen, die so anders daherkommen im Ausschnitt als der traditionelle Blick es erlaubt und zeigt auf originäre Weise, das ein verinnerlichtes Naturerlebnis als Thema der Gegenwartskunst immer noch Gültigkeit hat. Seine Fotoarbeiten besitzen durchaus malerische Akzente in der inneren Farbigkeit der Grauabstufungen.”
Karin Weber, Galeristin & Kuratorin
(Auszug aus der Laudatio anlässlich der Ausstellung
„Mein Augenhimmel“ in der Galerie Mitte in Dresden 2018)
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