Biografisches
- 1943 in Berlin geboren,
Kindheit in Sebnitz/Sachsen, Jugend in Bielefeld
Anhalterfahrten nach Dänemark, Großbritannien, Frankreich, Spanien und in die Schweiz - bis 1969 Lehre und Arbeit als Werkzeugmacher und Abendschule an der HfBK in Dresden
- 1969-74 Studium der Malerei und Grafik an der HfBK in Dresden
Diplom bei Prof. Günther Horlbeck - ab 1974 freischaffend als Maler und Grafiker in Sebnitz und Dresden tätig, Reisen in die UdSSR, CSSR, nach Polen und Ungarn
- 1982 Errichtung einer Radier- und Lithografiewerkstatt für die eigene Arbeit
- seit 1982 Gemeinschaftsarbeiten mit Claus Weidensdorfer
- 1976 – 89 fünf Preise in den Ausstellungen „100 ausgewählte Grafiken der DDR“
- ab 1990 Reisen nach Skandinavien, Frankreich, Spanien, Polen, Italien
- 1991 1.Jenaer Kunstpreis
- 1998 Goldmedaille für Zeichentrickfilm „fragmente, fragile“ beim Deutschen Bundesfestival für Fantasie- und Experimentalfilm, Lorch;
- Medaille für besondere Leistungen auf dem Gebiet des nichtkommerziellen Films der Deutschen Film- und Videofestspiele, Westerburg
- am 13.Oktober 2019 in Sebnitz gestorben
Es entstehen Zeichnungen, Grafiken aller Techniken, Wandbilder, Installationen, Künstlerbücher, Buchobjekte, Bildschriftrollen/Friese. Der Künstler lebt und arbeitet in Sebnitz/Sachsen. Zahlreiche Personalausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland. Arbeiten befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen.
„Andreas Dress (Jg. 1943) nimmt als Maler und Grafiker eine besondere Stellung in der deutschen Gegenwartskunst ein. Wie kein anderer hat er den „Taumel im Diesseits“ beschrieben und aus dem traditionellen Totentanz einen Lebenstanz entwickelt, hat er mit zahllosen Schichtungen und Überlagerungen die ikarischen Höhenflüge und apokalyptischen Abgründe des Menschlichen bildnerisch verwandelt. Er ist ein Künstler, der alle Möglichkeiten bildnerischen Ausdrucks für sich experimentell auslotete. Er beschäftigte sich mit Holzschnitt, Radierung, Lithografie, Serigrafie, drehte 8mm Zeichen-Filme, bemalte Friese, beschäftigte sich mit dem Künstlerbuch, dass auch raumgreifende Dimensionen anzunehmen vermag. In einem Ausstellungszyklus widmet sich die Galerie Mitte dem druckgrafischen Werk: 2016 wurden seine frühen Holz- und Linolschnitte, einem experimentellen „Intermezzo“ seines Schaffens gezeigt, 2017 folgte eine Ausstellung mit einer Auswahl von Arbeiten des lithografischen Werkes, unter dem Titel „Steinzeit“. 2018 standen Radierungen unter dem Thema: KONTINUUM, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. 2019 folgt die Technik des Siebdrucks in Korrespondenz mit neuen Bildern unter dem Titel „LICHTBlICK“. Die schwarze Magie des Druckens zieht sich durch sein Gesamtwerk. Dress ist ein Spezialist und schreckt vor keiner noch so aufwendigen Kombinationstechnik zurück. Das ist ein Aufwand, dem sich heute kaum ein Grafiker kaum mehr hingeben möchte. Andreas Dress rang immer wieder um Klarheit im Experiment: Weltenanfang und Weltenende. Lebenslust und Melancholie, Einsamkeit und Harmonie, Abstammung und Zukunft gehen ineinander über im Bildkosmos von Andreas Dress, im Spiel der Kräfte, in deren Ausgewogenheit das Geheimnis der Schöpfung liegt. Dem vermeintlichen Chaos gab er bereits früh eine innere Ordnung, der Gesetzmäßigkeiten zugrunde liegen, die auf Lebensrhythmen basieren.“
Karin Weber, Galeristin & Kuratorin
Nachruf auf Andreas Dress
„Andreas Dress (Jg. 1943) hat, wie kein anderer, den „Taumel im Diesseits“ beschrieben und aus dem traditionellen Totentanz einen Lebenstanz entwickelt. Nun hat er den Kampf gegen den Krebs, der seinen Körper zerstörte, verloren. Am 13. Oktober war sein Lebenswerk mit 76 Jahren vollbracht. Er erfüllte sich noch einen Lebenstraum und vollendete in Sebnitz, dem Ort seines Wirkens eine Hausfassade als sichtbare Spur seiner Arbeit. Experimentell begabt, beschäftigte sich Andreas Dress mit Holzschnitt, Radierung, Lithografie, Serigrafie, drehte 8mm Zeichen-Filme, bemalte Friese und fertigte Künstlerbücher, die auch raumgreifende Dimensionen anzunehmen vermochten. In einem Ausstellungszyklus widmete sich die Galerie Mitte seit 2016 seinem druckgrafischen Werk. In diesem Jahr wurden unter dem Titel „LICHT-BLICK“ Serigrafien gezeigt. Es war für ihn der Moment, sich öffentlich zu verabschieden (DNN berichtete). Andreas Dress schuf sich ein Refugium von Wunderwelten, in denen man dem Hick-Hack alltäglicher Verstrickungen und Abhängigkeiten nicht ohne Widerspruch verfiel. Er träumte von Gratulanten, Maientagen, Paaren, erlag dem Sommernachtstraum, wagte ein bukolisches Tänzchen mit der Radiernadel und landete Holterdipolter in der großen blauen Stunde, bis aus dem Meer des Erlebten, sich auch Stunden des Leids, Tage der Trauer, Augenblicke des Erliegens aufdrängten, Zeiten hoffnungsloser Liebe, Zeiten der Selbstverhöhnung, der verlorenen Ideale. In dem nicht endenden Wirrwarr Phantasie gewordener Erinnerungspfade, spann sich schließlich seligblauer Himmel und trieb das Andenken von Schönheit, zu einem, mit Worten nicht zu beschreibendem, Lustgefühl: Ein Sinnbild des Glücks, der Wärme und der Nähe.

„Andreas Dress“ von Michael Lange
Dress lauschte in sich hinein und entdeckte abgründig diabolische, lieblich verspielte, himmlisch apokalyptische, monströs lustvolle, wuchernd lebendige, hässlich melancholische, farbenfroh sinnliche Zugehörigkeiten und genoss die schwebenden Verstrickungen. Er ordnete das kosmische Chaos neu, erlöste die Moral, die Konvention, betrat Neuland, und erlag der immerwährenden Versuchung, das Mysterium Leben über alle Unwägbarkeiten hinweg, zu enträtseln. Als geistvoller Spötter, formvollendeter, expressiver Träumer, spielte er Schicksal und bereute es nicht, dass Eva Adam den Apfel der Erkenntnis gab. Dress schuf arkadische Eilande, Inseln des Glücks für die unbehauste Seele, wohl wissend, dass der Höllenschlund nach jedem greift. Er wird uns fehlen und hinterlässt ein großartiges künstlerisches Werk.“
15.10.2019, Karin Weber
ANDREAS DRESS online im Shop der Galerie
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