Biografisches
Seinen Blick lässt er über das Elbtal schweifen bis zum Palais im Großen Garten, um am bewaldeten Krötenbruch zu rasten um dann letztlich am Dorfteich in Arnsdorf mit seinen Seerosen anzukommen. Ganz Maler, ist er der Strahlkraft von Farben verfallen. Farbe ist seine Heimsuchung, Freude und Qual. Mit sinnlicher Lust und Kraft lässt er seine Motive aus den Farbräumen wachsen. Sie leuchten dem Betrachter quasi entgegen als eine besondere Form von Lebensbejahung und Naturverbundenheit.
Er sucht die Stille und findet die Pause – im Farbrausch, wobei er ganz seinem Sehen und Einfühlen vertraut. Mit Entdeckerlust und scharfer Beobachtung hat er seine Motive gefunden, die er in zahllosen Variationen entwickelte. Das Erlebnis des Sonnenlichts, die Beobachtung und Wiedergabe von Lichtreflexen zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten, die Farbigkeit von Schatten nehmen ihn ganz gefangen. Ein ästhetisches Erlebnis, eine extrem sensibel nuancierte Momentaufnahme von Raum und Zeit, keineswegs detailbesessen, mit einem Blick für das zusammenhängende Ganze sind die Kennzeichen seiner Arbeitsweise.
Farbe verselbständigt sich mitunter. Dann ist das Motiv nur noch der Anlass, dem farbigen Licht zu folgen. Immer mehr steigert er die malerische Wiedergabe zu raffinierten optischen Sensationen, als Hinweis auf die dahinterliegende, nie ganz zu erfassende Wirklichkeit visueller Wahrnehmung und das frei und souverän.
1893 schrieb Monet an einen Freund:
„Ich kann nur wiederholen, je älter ich werde, desto schwieriger wird es mir, das wiederzugeben, was sich empfinde; und ich sage mir: wer sagt, er habe ein Bild vollendet, ist schrecklich dünkelhaft. Vollenden – das will sagen: vollständig, vollkommen; und ich arbeite mit aller Macht, suchend, tastend.“
Genauso ergeht es MICHAEL KLOSE – das Malen ist ein stetes Werden, eine Poesie. MICHAEL KLOSE ist bekennender Romantiker. Man spürt eine stille Andacht angesichts der Bilder des Malers, der mit der Erde verwurzelt ist und doch seine Sehnsucht in den Himmel treiben lässt. Der Wald ist sein ältestes Motiv. Täglich fuhr er durch die Dresdner Heide über das Blaue Wunder in sein Architekturbüro. So ist er mit dem Wald und der Brücke eng verbunden.
MICHAEL KLOSE handhabt die Farbe so, dass der Bildgegenstand aus dem Bildgrund wie durch eine Nebelwand hindurchscheint. Es ist ein Zustand des noch nicht und nicht mehr, den KLOSE beschreibt, der die Phantasie des Betrachters mitunter ins Unendliche schweifen lässt. Berauscht von der Naturbetrachtung, entdeckte er für sich die Pleinair-Malerei neu. Mit Malkoffer und Staffelei ausgestattet, setzte er sich der Natur aus. Der einzige Unterschied zu den Romantikern besteht darin, dass er sich nicht beschwerliche Fußmärsche auferlegt, sondern in die Nähe des Wunschortes auf einen Parkplatz fährt.
Er bezeichnete sich mir gegenüber auch als Wiederholungsmaler, der davon überzeugt ist, dass mit der Wiederholung eine künstlerische Steigerung verbunden ist. Es ist als Betrachter ein Genuss, dem Pinselstrich zu folgen, der sich nicht an naturalistischen Details festhält, sondern der Gesamtheit Ausdruck verleiht.
Es ist nicht zu leugnen, dass sich MICHAEL KLOSE intensiv mit dem Schaffen von Monet beschäftigt hat. Er weilte auch in Giverny, in dessen berühmten Garten. Aber darüber hinaus war er dreimal im Urlaub auf einem Hausboot an der Müritz und malte und zeichnete Seerosen und das Wasser. Seit 4,5 Jahren gehört zum Haushalt Klose eine Pudeldame. Am Ortsrand von Arnsdorf, wo die Familie lebt, befindet sich ein Teich, in dem üppig Seerosen blühen. Täglich führt er die Hündin an diesen Teich und beobachtet und freut sich immer wieder neu darauf, das Gesehene auf die Leinwände zu bannen. Es sind bereits über 30 Ölgemälde entstanden.
Karin Weber
Lebenslauf
- geboren 1963 in Dresden
- seit 1977 – Beschäftigung mit Malerei
- bis 1989 -Architekturstudium an der TU Dresden
- 1989 – 2017 – Arbeit als Architek
- seit 2000 – Mitglied im Sächsischen Künstlerbund und im Neuen Sächsischen Kunstverein e.V.
- seit 2003 – jährliche Studienreisen nach Südtirol/ Italien
- 2016 – 2017 – 24 Bühnenbildgestaltung für Richard Wagner Spiele, Graupa
- 2017 – Beendigung der Tätigkeit als Architekt, seither ausschließliche Hinwendung zur künstlerischen Arbeit
- lebt und arbeitet in Arnsdorf und Dresden
Ausstellungen
- 1997 „Roter Wald“ Galerie art + form, Dresden
- 1998 Galerie „Carl Lohse“, Bischofswerda
- 1998 „Neue Bilder“ Galerie art + form, Dresden
- 1998 mit Anja Gnauck Keramik, Stadt Galerie, Kunstverein Pirna e.V.
- 1999 „Dresdner Aquarelle“ Galerie art + form, Dresden
- 1999 „Von der Magie der Roten Wälder“ Galerie Kulturetage Prohlis
- 2000 „Baum Landschaften“ Verwaltungsgericht Dresden
- 2001 „Neue Waldbilder“ Palitzschhof Prohlis
- 2002 „Waldbilder“ Fraunhoferinstitut für Keramische Technologien und Sinterwerkstoffe Dresden
- 2003 „Vom Blauen Wunder“ Galerie art + form, Dresden
- 2004 „Vom Rimpfhof“ Schlandersburg, Südtirol/ Italien
- 2007 „Vom Blauen Wunder II“ Galerie im Max- Planck- Institut für Chemische Physik fester Stoffe, Dresden
- 2008 „Das Licht der Bäume“, Petrikirche Freiberg
- 2010 – 2016 „Blaues Wunder“, Asklepios Klinik Radeberg
- 2012 „Blaues Licht“, Galerie art + form, Dresden
- 2014 „Schnittpunkt der Elemente“, Galerie Hans Nadler, Elsterwerda
- 2017 „Zwischen Himmel und Erde“, Weinbergkirche Pillnitz, Dresden
- 2018 „Blau“, Petrikirche Freiberg
- 2018 „Magie der Landschaft“, Schloss Klippenstein Radeberg
- 2019 „Wasser, Farbe, Licht“, Galerie art + form, Dresden
- 2020 „Im Wald und auf der Heide“ mit Jürgen Cominotto, Galerie MITTE, Dresden
- 2022 „Vom Licht“, Galerie in der Zentralbibliothek, im Kulturpalast Dresden
- 2023 „Vom Blauen Wunder III“, Kuratorium-Altstadt-Pirna e.V., Mägdleinschule Pirna
- 2023 „Die Stille des Wassers“, Schloss Klippenstein Radeberg
- 2023 „Von der Poesie des Wassers“, Galerie MITTE, Dresden
- 2024 „Zeitvergessen“, Galerie art + form, Dresden
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