TORSTEN UESCHNER verbrachte einige Jahre auf See. Dieses intensive Naturerlebnis prägte sich ein und bildet bis heute das Substrat seines künstlerischen Schaffens. Arbeitete er sich anfänglich an der Figur ab, so geht UESCHNER später ganz in der Landschaftsmalerei auf. Einen breiten Raum seines Oeuvre nehmen Seestücke ein.
Dem Maler geht es nicht um die Ästhetisierung der Natur. Seine Gemälde sind eine Art Ersatz für den Naturverlust des Stadtmenschen. Betrachtet man die Geschichte der Kunst, standen zuerst religiöse Darstellungen und das Historienbild im Vordergrund. Anfang des 17. Jahrhunderts wird die erzählungsfreie Landschaft zum eigenständigen künstlerischen Thema. Und bald bildete sich neben Gebirgs-, Wald- und Flusslandschaften eine Gattung mit der Bezeichnung Seestück heraus. Caspar David Friedrich, der mächtige Romantiker, überhöhte die Landschaft mystisch in einer Form, die gleichermaßen zeitgenössisch wie zeitlos ist und uns heute noch tief berührt. Gleichwohl integrierte der zu seiner Zeit bekannteste Maler in Sachsen zuweilen nationale Symbole wie Gräber gefallener Freiheitskrieger in seine Landschaften.