Der Mikrokosmos der Collagen von ANTON PAUL KAMMERER ist unmittelbare Zeugenschaft eines sehr poetischen wie tiefsinnigen Gespräches zwischen dem Künstler und seiner Begegnungen mit dem Unsichtbaren in einer eher poesiefeindlichen Gegenwart.
Er, der sich selbst einmal als “Zu-Spät-Romantiker” bezeichnete, überschreitet in seinen Arbeiten die vermeintlich totalitären Grenzen zeit- geschichtlicher Abläufe und kreist damit das gesamte Spektrum des irdischen Daseins ein, das sowohl “traurig wie erotisch, geordnet wie chaotisch” ist. Vom faustischen Prinzip durchdrungen, begibt er sich als “Zeitreisender” auf die Suche nach dem, was die Welt nun wirklich im Innersten zusammenhält, wobei er sich dem Dualismus unserer abendländischen Kultur nach dem ausgiebigen Studium des Buches der Bücher, des “I Ging”, verpflichtet fühlt (“Ja”, “Nein”, 1989: “Yes”, “No”, 2000).