Die Faszination eines Alptraums von der Utopie unserer gläsernen Typenhaftigkeit – Zum Werk von ANGELA GARRY
“Für den, der sich bemüht, seinem Inneren Ausdruck zu verschaffen, ist Kunst etwas Körperliches wie der Fingerabdruck.”
(Gottfried Benn)
Ohne Frage zieht die Technik ANGELA GARRY in ihren Bann, sonst könnte man sich die Lust an deren Darstellung genauso wenig vorstellen wie deren Schrecken. Insbesondere die Medientechnik ist in der Lage, unsere weltweite Kommunikation zu revolutionieren, aber auch unser Denken zu beeinflussen, ja sogar Besitz von uns zu ergreifen. Dass der Mensch Spuren hinterlässt, ist von jeher ein Lebenstraum. Dass er in unsrer Zelt auch ungewollt Spuren nicht nur im richtigen Leben, sondern freiwillig oder unfreiwillig auch im virtuellen Datennetz hinterlässt, kann zum Alptraum werden. GARRY befasst sich seit fast vier Jahrzehnten mit dieser Thematik. Fokussiert auf die Schreib-Maschinerie, entfaltet die Künstlerin mit nüchterner, bisweilen (selbst)ironischer Akrible eine Reihe von Bildserien, welche Mensch, Maschine und Gesellschaft in eins bindet.