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13. April 2018 - 2. Juni 2018
Roland Staab ist ein lustvoll Reisender durch die farbenprächtigen Parallelwelten seiner Phantasie. Er liebt die tägliche Expedition zu seinen Sehnsuchtsorten, die unerwarteten Begegnungen mit seinen Kopfgeburten, zwittrigen Chimären und Mischwesen, die ihn lockend, freundlich zuwinken, aber zuweilen auch keck beim Zugriff mit Feder und Tuschen, Buntstiften, Farben und Pinsel entwischen. Dann ist die flüchtige Kontur nur noch eine Ahnung ihrer tatsächlichen Existenz innerhalb von wuchernden Linien und Strukturen. Diese archaisch anmutenden, wundersamen Wesen mit Tentakeln, ungeheuren Rundungen und Ecken,
mehreren Extremitäten entsteigen nun den Papieren und Leinwänden und materialisieren sich mittlerweile selbstbewusst dreidimensional. Mit steigender Neugier folgt Roland Staab den Wandlungen und Verwandlungen derer er habhaft wird und recherchiert ernsthaft mit Spiellaune, trägt zusammen mit Forschergeist und archiviert. Er folgt der Spur seiner so lebendigen Entdeckungen, um den Betrachter daran teilhaben zu lassen…
Karin Weber
Rede zur Ausstellungseröffnung:
Roland Staab, der großartige Linienspintisierer ist zurück gekehrt von seiner „Expedition“, die fünf lange Jahre andauerte und lässt uns nun teilhaben an seiner faszinierenden Ausbeute von Monotypien, überzeichneten Holzschnitten, Collagen, kleinformatigen Malereien und skurrilen, archaisch anmutenden Papiermaché-Objekten.
Das innere Hören und Sehen wächst aus ihm heraus und verzweigt sich in Bildern, in Serien von „hellen Köpfen und finsteren Mienen“, im „Dialog“ mit dem „Papageiensommer“, dem „Großschnabel“ und dem „Vogelliebhaber“, dem „unschuldigen Lügner“ und dem „Zugeknöpften“. Sinnlich breiten sich Linien und Farben auf dem Himalayapapier, dem Ingresbütten, Kartons und den kleinen Leinwänden aus und bringen das Innen zum Leuchten, wie in einem Rausch, glühend, knisternd voller Leidenschaft. …
So entstehen mit spitzem Pinsel und Feder irrlichternde Vexierbilder in dem Pflanzen, Tiere und Mischwesen zu Hause sind. Roland Staab ist geduldig und zielstrebig seinen Weg gegangen, immer bereit, sich überraschen zu lassen. Er hat vieles ausprobiert, sich konzentriert, um sich doch zu seinem Wesen, als phantasiebegabten Geschichtenerzähler, voller surrealer Poesie, zu bekennen. In Erinnerung geblieben sind vielen die Chimären, heiteren Musikanten, Zwitterwesen und Wurzfanten. Sie haben sich verwandelt und sind dennoch da. Experimentierlust und Erfindergeist zeichnen Roland Staab aus.
Er hat die kuriosesten Maschinen, eine Reminiszenz daran ist in der Ausstellung das „Stilles Getöse“, und figürlichen Abfolgen entwickelt, den Flächenholzschnitt erkundet, das Medium des Computers und der Fotografik für sich erschlossen, die Monotypie nobilitiert. Er liebt es weiterhin, genussvoll zu komponieren in einer Aneinanderreihung verwunschener Wesenheiten, die gemeinsam einen roten Faden spinnen. Das Bestreben, die Linie mit Farben zu modulieren und zu modellieren ist augenfällig. Er ist sich also treu geblieben in der Gestaltung der Metamorphose des Ewigen, wobei er unterdessen in einer „Hymne an die Freude“ ein besonderes Kraftreservoir freigesetzt hat, das mit dem Sinn für Farbakkorde und Dualismen verbunden ist. Roland Staab ist also ein lustvoll Reisender durch die farbenprächtigen Parallelwelten seiner Phantasie. Er liebt die Expedition zu seinen Sehnsuchtsorten, die unerwarteten Begegnungen mit seinen Kopfgeburten, den zwittrigen Mischwesen, die ihn lockend, freundlich zuwinken, aber zuweilen auch keck beim Zugriff mit Feder und Tuschen, Buntstiften, Farben und Pinsel entwischen. Dann ist die flüchtige Kontur nur noch eine Ahnung ihrer tatsächlichen Existenz innerhalb von wuchernden Linien und Strukturen.
Diese archaisch anmutenden, wundersamen Wesen mit Tentakeln, ungeheuren Rundungen und Ecken, mehreren Extremitäten entsteigen nun den Papieren und Leinwänden und materialisieren sich mittlerweile selbstbewusst dreidimensional. Mit steigender Neugier folgt Roland Staab den Wandlungen und Verwandlungen derer er habhaft wird und recherchiert ernsthaft mit Spiellaune, trägt zusammen mit Forschergeist und archiviert. Er folgt der Spur seiner so lebendigen Entdeckungen, um den Betrachter daran teilhaben zu lassen…
Die Ausstellung fast 134 Arbeiten in einer geglückten Präsentation zusammen. Ich danke an dieser Stelle sehr herzlich Thomas Bawolski und Nora Muth für die Mitwirkung.
Eine Edition von 25 Minicollagen hat Roland Staab anässlich seiner Ausstellung gefertigt, die Sie sofort mit sich nach Hause tragen können.
Karin Weber